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Corona-Plage: Osternacht und Ostermorgen

..... Einladung zum Mitdenken und Beten

 

Bisher gehörte es nicht zur Tradition unserer Gemeinde, die Osternacht gemeinsam zu begehen. In unserer Reformierten Liturgie gibt es aber Anregungen dafür. Ich habe einige zusammengestellt für die Andacht allein zu Hause.

 

O S T E R N A C H T

Wo der Geist Gottes wirkt, da wird alles neu. In dieser Nacht steigt aus dem Dunkel des Grabes der Morgen einer neuen Schöpfung auf. In dieser Nacht denken wir darum an die erste Schöpfung – den Anfang der Welt, als Gott den Menschen schuf nach seinem Ebenbild, wie es geschrieben steht im ersten Buch Mose.

Lesung: 1Mose 1, 1-5.26-28.31

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und öde, und Finsternis lag auf der Urflut, und der Geist Gottes bewegte sich über dem Wasser. Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es wurde Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag. …

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen als unser Bild, uns ähnlich. Und sie sollen herrschen über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde und über alle Kriechtiere, die sich auf der Erde regen. Und Gott schuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie untertan, und herrscht über die Fische des Meers und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen. …

Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der sechste Tag.

 

GEBET: Großer Gott, du hast die Welt sehr gut erschaffen und den Menschen nach deinem Ebenbild.
Wir bitten dich: Beginne heute aufs Neue dein Werk an uns.
Lass uns am Leben des Auferstandenen teilhaben und aus seiner Liebe leben;
hilf, dass deine Ebenbilder nicht zu Zerrbildern werden. Amen

 

Was Gott geschaffen hat, haben die Menschen verdorben. Seinen Ruf missachteten sie und brachten Unheil über die Erde, so dass Gott seine Schöpfung bereute. In dieser Nacht denken wir an ihren drohenden Unter- gang und hören, wie Gott – noch in der Strafe – einen neuen Anfang setzt.

 

Lesung: 1Mose 6,5-6.8-9.13-14.18.20; 7,17-19.21-23; 8,13.20-22

Der HERR aber sah, dass die Bosheit des Menschen gross war auf Erden und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens allezeit nur böse war. Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen. Noah aber hatte Gnade gefunden in den Augen des HERRN. Dies ist die Geschichte Noahs: Noah war ein gerechter Mann und vollkommen unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn durch sie ist die Erde voller Gewalttat. So verderbe ich sie zusammen mit der Erde. Mache dir eine Arche aus Goferholz; statte die Arche mit Kammern aus, und dichte sie innen und aussen ab mit Pech.

Mit dir aber will ich meinen Bund aufrichten. So geh in die Arche, du und mit dir deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne. Von den Vögeln nach ihren Arten, vom Vieh nach seinen Arten, von allen Kriechtieren auf dem Erdboden nach ihren Arten sollen je zwei zu dir kommen, damit du sie am Leben erhältst.

Da kam die Sintflut vierzig Tage lang über die Erde. Und das Wasser stieg und hob die Arche, so dass sie hoch über der Erde schwamm. Und das Wasser schwoll an und stieg gewaltig auf der Erde, und die Arche trieb auf dem Wasser dahin. Das Wasser aber schwoll immer mächtiger an auf der Erde, so dass alle hohen Berge, die unter dem ganzen Himmel sind, bedeckt wurden.

Da kam alles Fleisch um, das sich auf der Erde regte, Vögel, Vieh, Wildtiere und alles, was auf der Erde wimmelte, auch alle Menschen. Alles, was Leben atmete, was auf dem Trockenen lebte, starb. So vertilgte er alle Wesen, die auf dem Erdboden waren, Menschen, Vieh, Kriechtiere und die Vögel des Himmels, sie wurden vertilgt, von der Erde weg. Übrig blieb nur Noah und was mit ihm in der Arche war.

Im sechshundertersten Jahr, im ersten Monat am ersten Tag des Monats, war das Wasser von der Erde weggetrocknet. Da hob Noah das Dach der Arche ab und schaute hinaus, und sieh, der Erdboden war trocken geworden.

Und Noah baute dem HERRN einen Altar. Dann nahm er von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte Brandopfer dar auf dem Altar. Und der HERR roch den beschwichtigenden Duft, und der HERR sprach bei sich selbst: Nie werde ich wieder die Erde verachten um des Menschen willen. Denn das Trachten des Menschenherzens ist böse von Jugend an. Und nie werde ich wieder schlagen, was da lebt, wie ich getan habe.

Solange die Erde währt, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

 

GEBET: Barmherziger Gott, wo du einen Schlussstrich ziehen müsstest, setzt du einen neuen Anfang.
Wir danken dir für die gnädige Bewahrung und bitten dich: Mache die Verheißung wahr, die du Noah und den Seinen gegeben hast. Errette deine Erde vor dem Untergang, der ihr durch menschlichen Missbrauch droht. Amen.

 

Ostersonntag

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offb 1,18

 

GEBET: Gott, du hast die Macht über den Tod. Wir bitten dich: Lass uns auch angesichts des Todes erwarten, dass du Leben schaffst und unser Trost bist im Leben und im Sterben. Du sendest deinen Sohn; er geht seinen Weg mitten durch unsere Welt, und wir können ihm folgen – nicht nur in diesem Leben, sondern durch den Tod hindurch in ein Leben, das unvergänglich ist – in das Licht. Es wäre so einfach, deinem Weg zu folgen und sich auf dich zu verlassen. Aber wir schaffen es nicht, die Stimmen der Furcht und der Traurigkeit in uns zum Verstummen zu bringen. Sie reden zu uns, wir hören ihnen zu, manchmal Tag und Nacht. Und oft scheinen sie uns zuverlässiger zu sein, als die Stimme deines Wortes und als dein Licht. Darum bitten wir um deinen Geist, der uns auf die Beine stellt, unseren Verstand und unser Herz öffnet für dein Kommen. Gott, wende dich jetzt zu uns und sei bei uns! Amen.

 

Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Joh 11,25-26

 

GEBET: Wir danken dir, Gott, dass du der Gott des Lebens bist gegen allen Tod. Wir danken dir, dass du in Jesus Christus
und seiner Auferstehung dem Tod die Macht genommen hast und ein für allemal einstehst für das Leben. So bitten wir dich für alle, die noch unter der Macht des Todes leiden: für die Kranken und für die Sterbenden; für die Alten, Einsamen und die Verzweifelten. Sende ihnen deine Boten des Friedens, damit sie Hilfe finden und gestärkt werden. Wir bitten dich für alle, die versuchen, gegen die Macht des Todes anzukämpfen:
für Ärztinnen und Ärzte, Schwestern und Pfleger, für die Wissenschaftler und Politiker,
für die Menschen in den sozialen Berufen; dass sie imstande sind, zu helfen durch Heilung von Krankheit, durch Arbeit für den Frieden.
Lass ihr Verständnis Mut machen und ihre Hilfe Hoffnung schenken. Gott, wir bitten für uns selbst: Schenke uns von deiner Schöpferkraft so viel, so reichlich, dass wir aufstehen können und tragen, was uns das Leben aufgibt. Amen.

 

Christ ist erstanden / von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein, / Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

Wär er nicht erstanden, / so wär die Welt vergangen. Seit dass er erstanden ist, / so lobn wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis.

Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, / Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

 

Jesus Christus unser Heiland, der den Tod überwand, ist auferstanden, die Sünd hat er gefangen. Kyrie eleison.

 

Der ohn Sünden war geboren, trug für uns Gottes Zorn, hat uns versöhnet, dass Gott uns sein Huld gönnet. Kyrie eleison.

 

Tod, Sünd, Leben und auch Gnad, alls in Händen er hat; er kann erretten alle, die zu ihm treten. Kyrie eleison.

 

   

 

Stand: 19. Februar 2020

 

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