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  Das »Edikt von Potsdam«
vom 29.Oktober 1685

.... eine Einführung

 

von Silke Kamp

 

Kaum ein Ereignis verbindet sich so positiv mit dem Namen Potsdam wie jener 29. Oktober 1685, an dem der Große Kurfürst zur Feder griff, um seinen "Friedrich Wilhelm" unter ein Dokument zusetzen, das 20 000 Glaubensflüchtlinge aus Frankreich dazu bewegen sollte.. sich in seinen Ländern niederzulassen. Zuvor hatte der Sonnenkönig Ludwig XIV. den Protestantismus in Frankreich verboten. Etwa 20.0000 seiner Untertanen waren auf der Flucht.

Mit dem "Edikt von Potsdam" gewährte der Kurfürst Friedrich Wilhelm seinen "Glaubensgenossen französischer Nation" zahlreiche Privilegien sowie mit eigenen Pastoren und Richtern auch eine gewisse Eigenständigkeit, die jedoch keineswegs zur Isolation der Neuankömmlinge führte. Das Edikt empfahl auch gleich Städte zur Ansiedlung, wie: Stendal, Werben. Rathenow. Brandenburg und Frankfurt, "weil daselbst sehr wolfeil zu leben". Potsdam war nicht darunter, da es hier noch an Wohnraum fehlte. Das sollte sich erst um das Jahr 1720 ändern,

Diese Einladung der Hugenotten trug angeblich dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm den Beinamen der "Große" ein. Andere vermuten; er habe selbst dieses Attribut hinzugefügt, da sein Titel "Kurfürst" im Französischen sonst zu leicht mit "der Leser" (le lecteur) verwechselt werden konnte, daher "le Grand Electeur" (der Große Kurfürst). Ohne Zweifel verschaffte dieses Aufnahmeedikt dem Kurfürsten viel Sympathie bei seinen neuen Untertanen, und dies war auch von Friedrich Wilhelm so beabsichtigt. Autor des Edikt war der Geheime Kammersekretär und spätere Kabinettsminister Heinrich Rüdiger Illgen. In einer Auflage von 4.700 Exemplaren, Französisch und Deutsch, wurde das Dokument gedruckt.. Die deutsche Fassung sollte die Bevölkerung Brandenburgs informieren, was sie mit den Einwanderern erwartet.

Das Edikt von Potsdam wird gern als Toleranzedikt bezeichnet, aber die Hugenotten wurden in Brandenburg-Preußen nicht einfach toleriert, also geduldet. Vielmehr betrachteten die Märker die französische Kultur als höher stehend.

Vielleicht liegt darin der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration, den Anderen in erster Linie als Bereicherung zu sehen.

 

 

 

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Stand: 19. Februar 2020

 

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