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  Potsdamer in der Französischen Kirche
am 23. September 1753

 

Silke Kamp

Der Text basiert auf einem Vortrag anlässlich der 250-Jahr-Feier der Französischen Kirche in Potsdam, gehalten am 23. September 2003.

 

Die feierliche „Inbetriebnahme“ der Kirche am Sonntag den 23. September 1753 wurde gleich mit zwei Gottesdiensten begangen, einem Vormittagsgottesdienst, den der erste Pastor der Gemeinde Thomas Le Cointe leitete und einem Nachmittagsgottesdienst, in dem sein Kollege Guillaume Pelet über die Worte: “Wie lieblich ist das Haus des Herrn” predigte und ein Kind taufte. Während es damals üblich war, Kindern dieses Sakrament schon wenige Tage nach der Geburt zu geben, damit sie im Falle eines plötzlichen Todes ja nicht ungetauft stürben, war Anne Marie, die Tochter des Vergolders Pierre Geoffroi damals bereits einen Monat alt. Offenbar erfreute sie sich bester Gesundheit, sonst hätten ihre Eltern diesen Aufschub nicht riskiert. Anlässlich der Eröffnung der Kirche sang die Gemeinde die Psalmen “Gott der Herr regiert” und beim Nachmittagsgottesdienst: “Dankt, dankt dem Herrn, jauchzt volle Chöre”.

 

Die Vorbereitungen in unserer Gemeinde zum Festgottesdienst im September 2003, mit dem wir an das Ereignis vor 250 Jahren erinnern wollten, waren schon weit gediehen, der Chor erprobte sich an Psalm 99 und 118 und es jauchzte und frohlockte jeden Dienstag nur so aus dem Gemeindehaus, als wir feststellten, dass wir genau die Psalmen einstudiert hatten, die die Pastoren Le Cointe und Pelet vor 250 Jahren für ihre Gottesdienste ausgewählt hatten: Psalm 99 – Gott der Herr regiert und Psalm 118 – Dankt, dankt dem Herrn. Mit dem Unterschied freilich, dass die Gemeinde damals französisch sang. Neben diesem sprachlichen Unterschied – wie mag es damals zugegangen sein?

 

Im Jahr 1753 lebten in Potsdam etwa 16 000 Menschen, davon gehörten 255 zur Französischen Gemeinde. Vermutlich der Bäcker Victor Jacques Delon, den Friedrich Wilhelm I. , der Soldatenkönig, nach Potsdam geholt hatte, damit er den Hof, oder besser: den königlichen Magen, mit frischen Milchbrötchen versorgen konnte. Oder auch der Tabakhändler Samuel Schock aus Basel, dessen Fabrik in der heutigen Hermann-Elflein-Straße zwar vor einigen Jahren durch einen Brand in Rauch aufgegangen, aber mittlerweile wieder aufgebaut war. Im 18. Jahrhundert saß man nach Geschlechtern getrennt: Die Frauen und Töchter der Gemeinde nahmen auf den Bänken im unteren Teil platz, den Männern und Söhnen war die Empore vorbehalten. Die Kanzel war damals mit “Carmesin rothen Sammet” beschlagen, der Fußboden mit etwa 2 300 Fliesen gedeckt. Soweit zur Eröffnung der Kirche und ihrer Innenausstattung.

 

Warum wurde die Französische Kirche überhaupt gebaut? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir weiter in die Vergangenheit reisen, in das Frankreich des 16. Jahrhunderts.

 

Die Hugenotten in Brandenburg

Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts verbreitete sich in Frankreich im Zuge der Reformation der Protestantismus nach der Lehre des Reformators Johannes Calvin . Erst Ende desselben Jahrhunderts erlangte das reformierte Bekenntnis seine Tolerierung in Frankreich im Edikt von Nantes. Dazwischen lagen Jahrzehnte sozialer Unruhen, die in Religionskriegen zwischen Katholiken und “Hugenotten”, wie die Katholiken die Protestanten geringschätzig nannten, gipfelten. Die Bedeutung des Wortes Hugenotte ist noch nicht geklärt. Die etymologischen Erklärungsversuche reichen von “kleiner Hugo” über “Werwolf” bis zu “Eidgenosse”. Die gewalttätigen Zeiten sollten ein für alle mal vorbei sein und die Reformierten friedlich mit den Katholiken zusammenleben, so hofften die Hugenotten jedenfalls. Mit der Thronbesteigung Ludwig XIV., des Sonnenkönigs, verschlechterte sich jedoch ihre Situation zunehmend. Das Revokationsedikt von Fontainebleau vom 18. Oktober 1685 hob die Duldung des reformierten Bekenntnisses auf. Es folgte eine regelrechte Auswanderungswelle. Ca. 200 000 Hugenotten verließen das Land, schätzungsweise 20 000 flohen in die Länder des Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich Wilhelm, genannt der Große Kurfürst. Ende des 17. Jahrhunderts ließen sich in Berlin mehr als 5 000 “Réfugiés”, zu Deutsch: “Flüchtlinge”, nachweisen, das entsprach einem Fünftel der Gesamtbevölkerung.

 

Das am 29. Oktober 1685 vom Großen Kurfürsten erlassene “Edikt von Potsdam” garantierte den Réfugiés, wie sich die Glaubensflüchtlinge selbst nannten, neben freier Religionsausübung umfangreiche Privilegien. So gewährte es neben steuerlichen Vergünstigungen und Hilfen beim Aufbau von Manufakturen und Häusern den französischen Familien in den Städten auch einen eigenen Pastor sowie einen eigenen Richter.

 

Zwar war die Mehrheit der Bevölkerung in der Mark Brandenburg lutherisch, die Hohenzollern folgten aber bereits seit ein paar Generationen dem reformierten Bekenntnis. Mit dem Edikt von Potsdam nahm Friedrich Wilhelm nicht nur in einem humanitären Akt seine “Evangelisch-Reformirte Glaubens-Genossen Frantzösischer Nation” auf. Darüber hinaus nutzte der Kurfürst die Gunst der Stunde, um mit dieser Einladung die Bevölkerungsverluste durch den Dreißigjährigen Krieg zu kompensieren und sich zugleich eine Hausmacht zu schaffen, eine Gruppe, die ihm zu Loyalität und Dank verpflichtet war.

 

Der Unterschied zwischen lutherischem und reformiertem Bekenntnis lässt sich allein schon an der Gestaltung des Kirchenraumes ablesen. Wenn Sie zum ersten Mal eine reformierte Kirche betreten, werden Sie vielleicht im ersten Moment einige vertraute Elemente vermissen: Altar, Kruzifix, Kerzen, Bilder. Ist es vielleicht sogar die Französische Kirche in Potsdam, die sie in diesem Moment besuchen, so sind Sie vermutlich hin und her gerissen. Einerseits fehlen Ihnen diese Elemente, die sie untrennbar mit Kirche verbinden und die sie eventuell sogar aus Ihrer eigenen Kirche kennen. Andererseits zieht Sie möglicherweise gerade diese Gestaltung des Kirchenraumes in ihren Bann, haben für Sie das getupfte Oval der Wand, das Ocker der Kuppel, die nur angedeuteten Verzierungen an der Kanzelwand und der Empore etwas Meditatives an sich. Mit diesem Wechselbad der Gefühle hätten Sie bereits einen Unterschied zwischen Reformierten und Lutheranern am eigenen Leibe erfahren. Wir Reformierte sehen in der Abwesenheit von Altar und Bildern eben gerade keinen Mangel, sondern finden in dieser Räumlichkeit die innere Ruhe uns auf die Worte aus der Bibel einzulassen

 

Aber zurück zu den Anfängen der französischen Gemeinde in Potsdam.

 

Die Französische Kirche in Potsdam unter Friedrich-Wilhelm I.

Gemeinsam mit der deutsch-reformierten Gemeinde besuchten die ersten in Potsdam ansässigen Hugenotten den Gottesdienst in der Kapelle des Stadtschlosses. Dies waren z.B. der Hoftapezierer und Bettenmacher Antoine Biette und der Textilfabrikant Antoine Payan mit ihren Familien oder die Frau des Goldschmieds Gottfried Kelle, Marguerite Dauché. Zwar konnten die Hugenotten dort Gottesdienst feiern wie es ihrem Glauben entsprach, aber nicht wie sie es aus ihrer Heimat gewohnt waren auf Französisch. Zur Regierungszeit Ludwig XIV. war Französisch noch nicht die allgemeine Verkehrssprache in Frankreich. Es war vornehmlich eine Sprache der Literatur und als gesprochene Sprache auf die Gegend um Paris beschränkt – in der Stadt und auf dem Land unterhielten sich die Menschen in dem ortsüblichen Dialekt. Zu den Hugenotten hingegen sprach Gott seit Erscheinen der ersten französischen Bibelübersetzung 1535 Französisch. Diese Sprache wurde für die Hugenotten im Refuge, also in ihrem Zufluchtsland, zu einem verbindenden und identitätsstiftenden Element. Ob Adeliger, Bauer oder Handwerker, ob Mann oder Frau, ob aus Paris, La Rochelle, Nantes, Bordeaux, der Champagne – als Hugenotten sprachen sie ein und dieselbe Sprache, die die sie aus dem Gottesdienst und vom Psalmensingen her kannten: Französisch. Obwohl sie aus verschiedenen Regionen Frankreichs stammten und den Dialekt ihrer Heimatregion sprachen, war das Französische als Kultsprache für die Réfugiés somit etwas, was ihr Gemeinschaftsgefühl stärkte und ihnen gerade in der Fremde etwas Vertrautes schenkte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Hugenotten der Potsdamer Stadtschlossgemeinde den Wunsch nach einem eigenen Pastor äußerten, der in Französisch predige und nach einem Schulmeister, der die Kinder in eben dieser Sprache unterrichte. Das Festhalten an der Tradition war insbesondere für die erste Generation der Réfugiés kennzeichnend, die noch in der Hoffnung auf Rückkehr nach Frankreich lebten. Doch auch die nachfolgenden Generationen hielten lange am Französischen als Gottesdienstsprache fest.

 

Nachdem der Großteil der Gemeinde, der deutschsprachige nämlich, aus dem Stadtschloss in die 1722 fertig gestellte Garnisonkirche umgezogen war, ergab sich für die Hugenotten in Potsdam die Möglichkeit, in der Schlosskapelle Gottesdienste in französischer Sprache abzuhalten. Dass Friedrich-Wilhelm I. den Hugenotten ihren Wunsch nach einem eigenen Pastor erfüllte und neben dem Geistlichen noch einen Kantor, der zugleich Schulmeister war, auf seine Kosten anstellen ließ, war keineswegs selbstverständlich. Ungefähr zur selben Zeit bat der Richter der Französischen Kolonie in Prenzlau Imbert im Namen der französischen Kolonisten in Pasewalk den König um einen Prediger und einen Kantor. Imbert setzte dieses Schreiben auf Deutsch auf, was vermutlich auch seine Muttersprache war. Bei Friedrich-Wilhelm I. musste so ein schiefes Bild über die Sprachkompetenzen seiner uckermärkischen Kolonisten entstanden sein, wenn er antwortete: “Sind teutsche Frantzosen, sie sollen einen Teutschen Reformirten Priester und fleißigen Schulmeister haben und sollen nicht Frantzösisch können.” In der Residenzstadt Potsdam war das Französische offenbar erwünscht.

 

Am 11. Juli 1723 hielt der aus Brandenburg nach Potsdam berufene Thomas Le Cointe seine Antrittspredigt. Damit bildeten die Hugenotten eine eigene Gemeinde und konnten die Schlosskapelle als Gotteshaus nutzen. Zu diesem Anlass lud Le Cointe mehr als 50 Personen aus Berlin zum Gottesdienst ein, so “dass dies einige unter ihnen dazu bewegen könnte, sich in Potsdam niederzulassen, in Übereinstimmung mit den Absichten Ihrer Majestät, hier eine große französische Kolonie zu gründen”, wie der Pastor in einem Brief an Friedrich Wilhelm I. sinngemäß schrieb. 1731/32 erhielten die Hugenotten in Potsdam einen französischen Richter. Nun bildeten sie ein selbständiges Gemeinwesen mit eigener Gerichtsbarkeit. Damit war aus der Französischen Gemeinde eine Französische Kolonie geworden. Während eine Gemeinde also allein für die Frömmigkeit ihrer Mitglieder zuständig war, verfügte eine Französische Kolonie über ein eigenes Gericht, das sich um die weltlichen Angelegenheiten zu kümmern hatte.

 

Der Aufbau der Potsdamer Gemeinde geschah zu Lasten der in Spandau. Sie wurde Mitte der 1730er Jahre aufgelöst. Die Spandauer sollten sich entweder den Potsdamern anschließen oder, falls sie in Berlin bleiben wollten, dort zu einem deutschen Pastor gehen. Die Potsdamer Gemeinde erhielt obendrein noch das Kirchenvermögen, immerhin eine Obligation über 1.000 Reichstaler, das jährlich Zinsen für die Armenversorgung abwarf sowie die Abendmahlsgefäße von der Französischen Gemeinde zu Spandau. Damit verfügten die Potsdamer endlich über eigene Kultgefäße. Bislang hatte sich die Französische Gemeinde diese immer von anderen Potsdamer Stadtgemeinden ausleihen müssen.

 

Die Französische Gemeinde unter Friedrich II.

Am Ende der Regierungszeit Friedrich Wilhelm I. lebten über 500 Französische Kolonisten in Potsdam, doch ihre Zahl sollte sich in den Jahren bis 1745 mehr als halbieren. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Potsdamer Kolonie stagnierte. Viele baten daher um finanzielle Unterstützung, um sich andernorts nach Arbeit umsehen zu können. Die Belastung durch Einquartierungen von Soldaten, von denen die Franzosen nicht länger ausgenommen waren, zwang mehrere Familien, aus Potsdam wegzuziehen. Der Handel liege brach, einzig eine Wollfabrik und eine Fabrik für Tabak, eben die von Samuel Schock, laufen rentabel, so eine Zustandsbeschreibung der Kolonie aus der Feder des Richters Paul Prevot für das Jahr 1745.

 

1749 erkundigte sich Friedrich II. über die Gebäude- und Finanzsituation der Französischen Gemeinde in Potsdam. Man hätte die Schlosskapelle zur Nutzung und verfüge über Pfarrhäuser für die beiden Prediger sowie über ein Vermögen von 1290 Talern, so die Antwort der Gemeinde Kurz darauf wurde der Architekt Knobelsdorff mit der Planung eines eigenen Gotteshauses für die Französische Gemeinde betraut, dessen Umsetzung später aber in die Hände der Baumeister Boumann und Hildebrand gelegt. Im Juli 1751 trafen an der Langen Brücke die ersten Baumaterialien per Schiff ein, im August begannen die Arbeiten am Fundament der Kirche. 28 071 Taler und 13 Groschen war dem König dieser „Temple“ wert. Das Vermögen der Französischen Gemeinde hätte damals allenthalben für die Bildhauerarbeiten im Eingangsbereich gereicht, sie schlugen mit 1 070 Talern zu Buche.

 

Doch noch einmal zurück in das Jahr 1750. Während sich die Gemeinde bereits auf die Kirche freute, die Friedrich II. versprochen hatte ihr zu bauen, ereilte sie ziemlich unvorbereitet die Nachricht, sich unverzüglich einen neuen Raum für ihre Gottesdienste zu suchen, da der König die Schlosskapelle umbauen lassen wollte. In höchster Eile versuchten die Pastoren Le Cointe und Pelet bei einer der übrigen Stadtkirchen bis zur Fertigstellung der Französischen Kirche Aufnahme zu finden, um noch am folgenden Sonntag ihren Gottesdienst abhalten zu können. Die Wahl fiel auf die Hof- und Garnisonkirche. Das lag zum einen an der Bereitwilligkeit, mit der der Generalkaplan Decker bemüht war, die Französisch-Reformierten aufzunehmen. So beanspruchte die Garnisonkirchengemeinde allein den Sonntag zwischen ¾ auf 10 Uhr und ¼ auf 3 Uhr für ihren Gottesdienst. Davor und danach sowie an allen anderen Wochentagen konnten die, wenn man so will, “Réfugiés aus der Schlosskapelle” die Kirche für ihre Gottesdienste, Betstunden und Vorbereitungen nutzen. “Der Schlüssel zu der Kirche und Sakristei können mit dem Garnison Kirchen Meister ... an der brandenburgischen Straße wohnhaft abgefordert werden,” teilte Decker dem Pastor Le Cointe in einem Brief mit. Zum anderen waren die Lichtverhältnisse ausschlaggebend. Hierzu der Generalkaplan weiter: “Da auch an der Kirchentags der Sonne ¼ auf 9 Uhr aufgehet, so wird es des Morgens nie an licht gebrechen zumale in der so helle Garnison Kirche. Im December und Januar wird es freylich bald finstern es dependirt aber von der französischen Gemeinde selbst, ob sie in dem Monath des Nachmittag Gottesdienst halten wolle oder nicht.” Trotz dieses Entgegenkommens der Garnisonkirchengemeinde bereitete der Umzug den Franzosen Bauchweh, wenn sie an das Aufstehen in aller Herrgottsfrühe dachten. So schildert Le Cointe seine Bedenken gegenüber seinem Kollegen Pelet. Die größte Schwierigkeit bestünde noch mit der Zeit, 8 Uhr oder 8:30 wäre noch zu früh für die Mehrheit, und was den Nachmittag beträfe, so glaube er nicht, dass man wegen der Dunkelheit im Winter dort hingehen könne.

 

Probleme gab es in und mit der Garnisonkirche nur beim Abendmahl zu Ostern und Pfingsten, das immer zu einem wahrhaft heillosen Durcheinander geführt hatte. Dies rief die Kirchenältesten auf den Plan. In ihrem Protokollbuch heißt es möglichst wortgetreu übersetzt: “Es wurde einhellig beschlossen, dass um so weit wie möglich die Ungebührlichkeiten, die an verschiedenen Tagen der Abendmahlsfeier und zum großen Oster- und Pfingstfest vorkommen, zu vermeiden, wo unsere Frömmigkeitsausübung gestört wurde durch verschiedene Personen […]der deutschen Gemeinde, die vor allem an oben genannten Tagen sich in Scharen in die Kirche begeben und dies zu tun ihnen vor 9 Uhr vormittags gefällt […] Die Pastoren sind durch diesen Beschluss gebeten und aufgefordert, pünktlich um 7:30 Uhr die Kanzel zu besteigen, damit der Gottesdienst mit mehr Ordnung und weniger Durcheinander ablaufen kann.”

 

Über den weiteren Aufenthalt in der Garnisonkirche geben die Protokollbücher keine Auskunft, auch der Kirchenbau schreitet unkommentiert fort, bis einen Monat vor dem geplanten Festgottesdienst zu seiner Fertigstellung Probleme auftauchten. So stellte sich heraus, dass das Paquet, gemeint ist die in der Hugenottenkirche typische separate Bank für die Ältesten, sich nicht in den von Friedrich II. skizzierten Plänen fand und zweifelsohne den Blick seiner Majestät beleidige, sofern es nicht wieder entfernt werde. Ob der Umbau noch rechtzeitig zum Festakt gelang und Friedrich II. alles zu seiner Zufriedenheit vorfand, weiß ich nicht. Eines ist hingegen erwiesen, dass auf eine Woche zuvor, auf den 16. September 1753, dem Todestag Knobelsdorffs, die Urkunde datiert ist, mit der Friedrich II. die Französische Kirche am Bassinplatz der Französischen Gemeinde in Potsdam zum Geschenk machte.

 

 

 

  Chur-Brandenburgische  E D I C T (vom 29. Oktober 1685) 

Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg

 

Das königliche Geschenk - 250 Jahre Französische Kirche 

Kamp, Silke

 

Das Holländische Viertel in Potsdam und die Französisch-Reformierte Gemeinde 

Kamp, Silke

 

Die Französischen Kirche und das Wasser 

Kamp, Silke

 

„So bin ich eines Refugirten Sohn aus Franckreich“ Ein französischer Lichtzieher im Streit mit dem Seifensiedergewerk

Kamp, Silke

 

Zur Geschichte der Französisch-Reformierten Gemeinde Potsdam zwischen 1662 und 1953  

Manoury, Karl

 

Die sonderbare Geschichte der Französisch-Reformierten Gemeinde Potsdam   

Rutenborn, Gerd

 

 

   

 

   

 

   

 

       

 

 

   

 

Stand: 19. Februar 2020

 

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